Heimtückische Erkrankung

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„Mit dem Wohlstand wächst die Zahl der Diabetiker“, sagte Chefarzt Privatdozent Dr. Helmut Jablonowski während eines Vortrags im Diakonie Klinikum Kredenbach. Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Patientenforum Kredenbach“ informierte er über die Folgeerkrankungen von Diabetes. „In Mitteleuropa gibt es stetig mehr Betroffene“, erklärte der Internist. „Inzwischen erkrankt jeder Zehnte.“ Ursächlich seien in vielen Fällen das Übergewicht der Patienten und ein ungesunder Lebensstil. Jablonowski warnte vor den weiteren Folgen der Zuckerkrankheit: „Alle 90 Minuten erblindet beispielsweise ein Diabetes-Patient, alle zwölf Minuten erleidet ein Betroffener einen Schlaganfall.“ Der Grund hierfür liege in Veränderungen der großen und kleinen Blutgefäße. Unter anderem können sich im Auge neue Gefäße oder Aussackungen bilden, sogenannte Aneurysmen. Dies kann zu Sehstörungen, einer Netzhaut-Ablösung und zu Blindheit führen. Unterzuckerung und Übergewicht würden zudem das Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risko steigern, weil sich die Gefäße in Herz und Kopf verändern. Die Nieren können ebenfalls durch die Zuckerkrankheit  geschädigt werden. „Ein zu hoher Blutzuckerspiegel wirkt sich negativ auf das Organ aus.“ Erkenne man das Problem früh genug, sei eine Behandlung erfolgversprechend – in einem späteren Stadium könne man jedoch nur noch das Fortschreiten der Nieren-Schädigung stoppen. Grundsätzlich sei es wichtig, dass jeder Betroffene zu seinem eigenen „Diabetologen“ werde. „Niemand weiß so gut, wie sich Nahrungsmittel oder körperliche Anstrengung auf den Körper auswirken, wie der Patient selbst“, sagt Jablonowski. Manche Patienten würden eine drohende Unterzuckerung zudem früher bemerken als andere. „Ich wünsche mir eine gute Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Diabetologen.“ Gemeinsam könne man für jeden Patienten die beste Behandlung entwickeln.

Der nächste Vortrag im Rahmen des Patientenforums Kredenbach findet am 25. Juni ab 17.30 Uhr im Krankenhaus-Foyer statt. Dann referiert Thies Marquardt, leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik, über Reisemedizin.

Quelle: Diakonie

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