Beim Schlaganfall zählt jede Minute

DRF_Rettungsflugwacht

Halbseitige Lähmung oder ein herabhängendes Augenlid – Anzeichen für einen Schlaganfall (Apoplex). Bundesweit erleiden ihn jedes Jahr rund 270.000 Menschen. Er ist der häufigste Grund für Behinderungen im Alter und nach Angaben der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe die zweithäufigste Todesursache in Deutschland.

Wer Zeuge eines Schlaganfalls wird, sollte sofort den Notruf wählen. Jede Minute zählt, um Folgeschäden zu verhindern“

Kommt es zu einem Schlagfanfall, ist schnelles Handeln gefragt. „Wer Zeuge eines Schlaganfalls wird, sollte sofort den Notruf wählen. Jede Minute zählt, um Folgeschäden zu verhindern“, sagt Christoph Lind, Rettungsassistent der DRF Luftrettung. Nur wenige Schlaganfälle kündigen sich Wochen oder sogar Monate vorher an. „Es gibt Symptome, etwa Taubheitsgefühle in der Hand oder Orientierungsstörungen, die bei rechtzeitiger Behandlung einen Schlaganfall verhindern können“, erklärt der Experte. „Sie dauern oft nur wenige Sekunden an und sind schwach ausgeprägt, deshalb werden sie meist nicht wahrgenommen oder als harmlos abgetan. Vor allem dann gilt es aber, schnell zu reagieren und sich von einem Neurologen untersuchen zu lassen.“ Viele Schlaganfälle kommen jedoch plötzlich: „Halten die Symptome einige Minuten an, sollte sofort ein Notruf abgesetzt werden. Wird ein Schlaganfall binnen drei Stunden in einer Klinik behandelt, kann das Gerinsel im Kopf aufgelöst und Folgeschäden vermieden werden“, fügt er hinzu.

Im Notfall richtig reagieren – Tipps der DRF Luftrettung:

  • Seh- und Hörstörungen, Schwindel, Übelkeit oder Orientierungsstörungen können Anzeichen für einen Schlaganfall sein.
  • Halbseitige Lähmungen an Armen und Beinen sowie Gesichtslähmungen, beispielsweise ein herunter hängender Mundwinkel oder Augenlid, sind Warnsignale. Suchen Sie umgehend einen Neurologen auf, auch wenn diese nur für kurze Zeit auftreten.
  • Sprachstörungen, zum Beispiel Schwierigkeiten, Sätze zu formulieren oder einfache Wörter zu verstehen, sowie Schluckbeschwerden mit Erstickungsgefahr sind weitere Symptome für einen Schlaganfall.
  • Wenn Sie einen potentiellen Schlaganfall beobachten, setzen Sie sofort einen Notruf unter der bundesweiten Alarmnummer 112 ab und leisten Sie Erste Hilfe, indem Sie die Atmung kontrollieren und gegebenenfalls Wiederbelebungsmaßnahmen ergreifen.
  • Wenn der Betroffene ansprechbar ist, lagern Sie ihn bequem und mit erhöhtem Oberkörper. Polstern Sie gelähmte Körperteile!

Quelle/Foto: DRF/dpp

Check Also

Demenz: Pflegekurse für Angehörige

Angebot der Diakonie in Südwestfalen im Februar und März Siegen. Wie äußert sich Demenz? Wie …