Schärfe wiederfinden

Gesunde Augen auch im Alter.
Gesunde Augen auch im Alter.

Der Lack ist ab und dennoch spricht man von den „besten Jahren“. Eigentlich ist dann jeder betroffen: Altersweitsichtigkeit. Das Lesen von Kleingedrucktem ist schwierig und die Arme sind zu kurz, wie es mit einem Augenzwinkern heißt. Die Folge hiervon ist, dass auch Menschen mit bislang guten Augen eine Brille benötigen – eine Lesebrille.

Eine Alternative zu diesen Sehhilfen sind Eingriffe, bei denen die Tiefenschärfe des altersweitsichtigen Auges mit einem seit langem bekannten physikalischen Prinzip – der kleinen Blende (small aperture) – unterstützt wird. Dabei handelt es sich um ein Prinzip, das vor allem Fotografen vertraut ist, wenn sie die Belichtungswerte von Hand einstellen. Der Effekt einer solchen kleinen Blende bedeutet, dass in der Nähe schärfer gesehen wird als zuvor, und dass das Sehen auf die Ferne, auf größere Distanzen, von dem Hilfsmittel unbeeinträchtigt bleibt.

Eine Option ist ein sogenanntes Kamra-Inlay, ein hauchdünnes Scheibchen aus Kunststoff, welches in eine feine, mit dem Femtosekundenlaser (unter lokaler Anästhesie) in die Hornhaut geschnittene Tasche eingelegt wird. Das Inlay ist nur etwa zehn Mikrometer dick und hat eine Öffnung (eine Blende) von 1,6 Millimetern. Eine andere Option macht sich der Behandlungsmethode beim Grauen Star zunutze, bei der oft die Technologie des Femtosekundenlasers eingesetzt wird. Die bei einer solchen Operation ins Auge implantierte Intraokularlinse kann mit einer kleinen Blendöffnung ausgestattet werden. Von dieser Variante profitieren vor allem Patienten, die zur Altersweitsichtigkeit auch noch Ansätze eines Grauen Stars, also einer altersabhängigen Linsentrübung, haben.

 

 

Text: Christian Kreuzberg
Foto: Berufsverband der Augenärzte, Deutschlands e.V.

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