Chronische Migräne trifft auf Spannungskopfschmerz

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Neue Selbsthilfegruppe für Menschen mit Dauerkopfschmerzen

Katrin S. wirkt auf dem ersten Blick wie eine normale fröhliche junge Frau. Doch die 25-Jährige ist mit einer seltenen schweren Krankheit belastet: Sie leidet seit ihrem dritten Lebensjahr an Dauer-Kopfschmerzen, ist nie schmerzfrei. Als kleines Kind wachte sie nachts schreiend durch heftige Schmerzattacken auf. Der Verdacht auf einen Hirntumor bestätigte sich nicht und nach vielen Untersuchungen wurden schwerste Kopfschmerzen diagnostiziert. „Irgendwann habe ich kapiert, dass Schmerz nicht normal ist“, erzählt Katrin S.. Heute steht fest, dass sie unter einem Spannungskopfschmerz mit chronischer Migräne leidet. Der Spannungskopfschmerz zeigt sich ganzflächig und dumpf. Er trifft mit der Migräne und ihren einseitigen Schmerzen zusammen. „Es kann einen Tag dauern, aber auch Wochen oder Monate. Es ist einfach anstrengend und zermürbend. Schlimm ist, dass ich nie weiß, wann es vorbeigeht“, sagt sie.

Irgendwann habe ich kapiert, dass Schmerz nicht normal ist“

Licht, Lärm und alles, wo viele Menschen und Geräusche auftreten, sind eine Qual. Soziale Kontakte zu pflegen oder neu aufzubauen, ist äußerst schwierig. Trotz ihrer schweren Erkrankung absolvierte Karin S. unter schwierigsten Bedingungen eine Ausbildung als Krankenschwester. Aber an eine Berufsausübung war für sie auf Dauer nicht zu denken: “Einen Job kann ich nicht übernehmen, da ich immer wieder ausfallen würde.“
Als die Schmerzen nicht mehr auszuhalten waren und Schmerzmittel keine Wirkung zeigten, musste sie die junge Frau in einem Krankenhaus in einen Tiefschlaf versetzen lassen. Vorbeugende Medikamente konnten bisher ebenfalls nicht gefunden werden. Auch Schmerztherapeuten und unterschiedlichste Therapien konnten nicht helfen. „Irgendwann merkt man, dass man sich dem Schmerz anpassen muss“, berichtet Katrin S.. „Der Schmerz wird zum bestimmenden Thema im Leben.“ Ein fester Lebensrhythmus ist für sie zwingend notwendig, um die Tage einigermaßen zu bewältigen.

Durch Zufall hat Katrin S. die Arbeit einer Selbsthilfekontaktstelle kennengelernt und  dadurch die Idee entwickelt, sich selbst in einer Gruppe mit Gleichbetroffenen austauschen zu wollen: „Es tut gut andere zu treffen, denen es genauso geht.“ Diese Erfahrung hat sie in Gesprächsgruppen bei einem Klinikaufenthalt machen können.

Menschen mit Dauerkopfschmerz oder chronisch stark ausgeprägten Kopfschmerzen können sich bei Gabriele Hermann von der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen telefonisch unter 0271 / 333 6422 über die Gründung der neuen Selbsthilfegruppe informieren.

Quelle: Diakonie

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