Schwanger unterwegs: Urlaub in anderen Umständen

Sind werdende Mutter und ihr Ungeborenes wohlauf, spricht nichts gegen einen Urlaub in anderen Umständen.

 

Wenn die werdende Mutter und ihr Ungeborenes wohlauf und gesund sind, die Schwangerschaft normal verläuft und der Frauenarzt oder die Frauenärztin keine Bedenken haben, spricht nichts dagegen. Ein paar Dinge sollten Schwangere jedoch beachten, wenn sie in den Urlaub fahren. Dazu gehören zum Beispiel die Wahl des richtigen Urlaubsortes und des Zeitpunktes.

„Für Reisen ist das zweite Schwangerschaftsdrittel, also etwa vom Ende der 14. Woche bis zur 28. Woche, ideal“, so Dr. Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband. Dann sind Übelkeit und erste Umstellungsschwierigkeiten überstanden, aber der Bauch ist noch nicht so groß, dass das Reisen beschwerlich wird. Der Urlaubsort muss allerdings gut geplant sein. So sollten Schwangere Wanderungen im Gebirge, so ab etwa 2000 Metern, eher meiden, da diese den Körper zu stark belasten und die Gefahr besteht, dass das Ungeborene zu wenig Sauerstoff bekommt.

Malaria-Gebiete oder Gegenden, in denen das Zika-Virus ausgebrochen ist – derzeit vor allem in Süd- und Mittelamerika – sollten gemieden werden. Grundsätzlich sind zwar bestimmte Impfungen ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel möglich, doch ratsam ist es nicht. Auch die Infektionsgefahr für Magen-Darm-Infekte ist in tropischen Ländern deutlich größer. Schwangere, die dennoch in solche Gebiete reisen, sollten sich sorgfältig vor Insektenstichen schützen, zum Beispiel durch Abwehrsprays, Moskitonetze und lange Kleidung, denn wegen ihrer oft höheren Körpertemperatur sind werdende Mütter besonders anziehend für Stechmücken. Reisen bedeutet oft auch viel zu sitzen. Ob dabei das Auto, die Bahn oder der Flieger genutzt wird, spielt keine Rolle. Egal, wie Schwangere unterwegs sind, sie sollten sich möglichst viel bewegen und, falls möglich, alle zwei Stunden eine Pause machen. Im Flugzeug empfiehlt es sich darüber hinaus Kompressionsstrümpfe anzuziehen, um Thrombosen vorzubeugen.

Nach der 36. Schwangerschaftswoche ist es allerdings generell besser, weite Reisen zu vermeiden. Die meisten Fluglinien lassen werdende Mütter zudem nach der 36. Schwangerschaftswoche nur noch mit Sondergenehmigung und einem ärztlichen Attest mitfliegen, da in den letzten Wochen das Risiko von Frühgeburten steigt. Schwangere sollten vor einer Reise immer prüfen, ob am Urlaubsort im Notfall eine ausreichende medizinische Betreuung möglich ist und welche Medikamente sie mitnehmen müssen. Sie können sich zudem vorher bei ihrer Krankenkasse nach dem Umfang des Auslandskrankenschutzes erkundigen und zur Sicherheit eine Reiserücktrittsversicherung abschließen. Und natürlich den Mutterpass nicht vergessen!

 

Quelle: AOK

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