Keine Angst vor Erster Hilfe: Nur wer nichts tut, macht was falsch

Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig auffrischen macht Sinn um bei Unfällen und Herz-Kreislauf-Stillständen Leben retten zu können. Über die gebührenfreie Notrufnummer 112 kann dann ein Rettungswagen alarmiert werden.

 

Notfall

Richtig helfen

Viele Menschen haben Angst, in Notfällen etwas falsch zu machen. Doch der größte Fehler ist es, nicht zu helfen. Wie Laien Erste Hilfe leisten können, erläutert Boris Wissmann, Ausbildungsleiter beim DRK Kreisverband Siegen-Wittgenstein. Natürlich ersetzen die Tipps keinen Auffrischungskurs! Zwar haben die meisten Menschen irgendwann einmal einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert, doch das ist lange her. Folgendes Beispiel: Auf dem Boden liegt eine Person, womöglich bewusstlos. Wie gehe ich also vor? Wen rufe ich an? Wie funktioniert noch mal die Wiederbelebung? „Jeder sollte seine Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig auffrischen, um bei Unfällen und Herz-Kreislauf-Stillständen Leben retten zu können“, erklärt Wissmann. Was immer geht ist, umgehend die gebührenfreie und europaweite Notrufnummer 112 wählen. Damit erreicht man Rettungsdienst und Feuerwehr. Dort werden zuerst die wichtigsten Fragen geklärt. Wer ruft an? Was ist passiert und wo? Wichtig ist, am Telefon zu bleiben. Die Mitarbeiter dort können die Ersthelfer bei einer eventuell notwendigen Wiederbelebung telefonisch anweisen und unterstützen. Bis ein Rettungswagen kommt, gibt es noch einiges zu tun: Die Ersthelferin beziehungsweise der Ersthelfer sollte die Notfallstelle absichern, bei Autounfällen etwa ein Warndreieck aufstellen. Dabei unbedingt auf die eigene Sicherheit achten und zum Beispiel eine Warnwes-te anziehen, und gegebenenfalls das Opfer aus der Gefahrenzone bringen. Dann gilt es, sofort zu checken, ob eine hilfebedürftige Person, die regungslos daliegt, vielleicht einen Kreislaufstillstand erlitten hat. Atmet die Person normal, ist aber bewusstlos, legt man sie am besten in die stabile Seitenlage. Sind noch andere Menschen in der Nähe, sollte man sich die Aufgaben aufteilen. Während der eine Ersthelfer die Rettungsstelle anruft und für Sicherheit sorgt, kann die andere Person prüfen, ob eine Wiederbelebung notwendig ist. Auch bei Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall sollte sofort der Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 alarmiert werden. Besser einmal zu viel als einmal zu wenig.

An vielen öffentlichen Plätzen, Ämtern und Gebäuden, so auch im Siegener AOK-Kundencenter in der Frankfurter Straße, sind mittlerweile sogenannte automatisierte externe Defibrillatoren angebracht, auch AED genannt. Ein sogenannter „Defi“ kann Leben retten, wenn ein Kammerflimmern oder eine andere lebensgefährliche Herzrhythmusstörung vorliegt. Die Geräte geben mittlerweile genaue Anweisungen, was zu tun ist.

Das alles kann man in einem Erste-Hilfe-Kurs üben: Neben dem Deutschen Roten Kreuz bieten auch andere Hilfsorganisationen, Kommunen und Volkshochschulen, Lehrgänge an. Doch auch ganz ohne Ausbildung kann man psychische Hilfe leis-ten. „Der Betroffene soll spüren, dass er nicht allein ist“, betont DRK-Experte Wissmann. „Beruhigen Sie die Person, indem Sie zum Beispiel zusichern, dazu-bleiben, bis der Krankenwagen kommt. Suchen Sie leichten Körperkontakt an Schulter oder Hand, schirmen Sie den Betroffenen vor Zuschauern ab“.

 

 

 

Quelle: AOK

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