Individuelle Knieprothesen nach Maß

Professor Dr. Fitz (links) assistiert Dr. Bauer beim Einsetzen der Individualprothese.

 

Experte zu Gast

Professor Dr. Wolfgang Fitz aus Boston operiert im Kreisklinikum

Maßgeschneiderte Knieprothesen, die exakt den individuellen Eigenschaften des natürlichen Knies nachempfunden sind – ist das überhaupt möglich? Ja, seit einigen Jahren werden solche sogenannten Individualprothesen in der Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie des Kreisklinikums Siegen eingesetzt. Die Erfahrungen sind überaus positiv und die Patienten sind schneller wieder auf den Beinen als bei herkömmlichen Prothesen.

Dieses besondere Alleinstellungsmerkmal untermauerte jetzt auch hoher Besuch aus den USA. Professor Dr. Wolfgang Fitz, einer der weltweit führenden Experten auf dem Gebiet der Knieendoprothetik vom Brigham and Women‘s Hospital in Boston und Mitentwickler der fortschrittlichen Endoprothesen, traf sich mit Chefarzt Dr. Michael Palm und dem Leitendem Oberarzt Dr. Friedhelm Bauer zum Erfahrungsaustausch. Zudem setzten sie gemeinsam mit Professor Dr. Fitz eine Prothese im Rahmen einer ca. 60-minütigen Operation bei einem Patienten ein.
Professor Dr. Wolfgang Fitz ist weltweit als Chirurg und Experte auf dem Gebiet der IndividualEndoprothetik gefragt. Gebürtig stammt er aus Burghausen, Bayern, lebt mittlerweile in Boston und lehrt an der Harvard Medical School. „Für uns war Herrn Dr. Fitz‘ Besuch eine große Ehre“, betont Dr. Palm. „Wir haben im Laufe der letzten beiden Jahre bereits weitreichende Erfahrungen mit den maßgeschneiderten Prothesen gemacht und konnten uns nun mit Professor Dr. Fitz als Koryphäe auf diesem Gebiet austauschen.“

Für die Patienten haben die individuellen Knieprothesen zahlreiche Vorteile. So ist nicht nur die Operationsdauer kürzer als bei einem herkömmlichen Gelenkersatz, sondern die Prothese sitzt auch exakter. Dies ist möglich, da zunächst ein CT-Scan der Gelenkoberflächen durchgeführt wird, denn diese Oberflächen sind bei jedem Menschen so individuell wie ein Fingerabdruck. „Es wird nicht nur der Aufbau des natürlichen Gelenks nachempfunden, sondern auch der Kontakt der Gelenkflächen“, erklärt Dr. Bauer. „Aus diesem Grund ist der Abrieb deutlich geringer und die Patienten haben auch langfristig gesehen seltener Beschwerden aufgrund der Prothesen – denn sie passen einfach nahezu perfekt.“ Auch maßgeschneiderte Schablonen für die Operation werden von der Firma mitgeliefert – die Chirurgen kommen so mit minimalinvasiven Zugängen aus, sodass der Heilungsprozess sehr schnell abgeschlossen ist.

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