Belastungsfaktor Arbeit

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Arbeit strengt an – das gilt schon immer. Anstrengung jedoch macht noch nicht automatisch krank.

Arbeit strengt an – das gilt schon immer. Anstrengung jedoch macht noch nicht automatisch krank. Spätestens seit der Einführung und Umsetzung des Arbeitsschutzgesetzes und der Beachtung der Maßnahmen des betrieblichen Arbeitsschutzes ist Sorge dafür getragen, dass Menschen am Arbeitsplatz nicht automatisch Gefahr laufen, durch ihre berufliche Tätigkeit Schaden zu nehmen.

Dennoch birgt der Job Gefahren – nämlich dann, wenn die Anforderungen am Arbeitsplatz zu dauerhaftem Stress führen. Dieser kann folgende Ursachen haben:

  • Arbeitsaufgabe: zu hoher Zeitdruck, unzureichende Informationen bei notwendigen Entscheidungen, monotone Tätigkeiten etc.
  • Umgebung: dauerhafter Lärm, unbearbeitete Gefahrenquellen, schlechte ergonomische Verhältnisse etc.
  • Betriebliche Organisation: Unklare Kompetenzregelungen, häufige und negative strukturelle Veränderungen etc.
  • Soziale Verhältnisse: Schlechtes Betriebsklima, Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten etc.

Oftmals nicht beachtet, aber ebenso ursächlich für dauerhaften Stress am Arbeitsplatz können private Faktoren sein: Geldsorgen, familiäre Probleme, Pflegefälle in der Familie oder Erziehungsprobleme verursachen Sorgen, die nicht einfach am Betriebstor abgegeben werden und einen bis an den Arbeitsplatz begleiten – mindestens unbewusst. Hier blockieren sie unsere Konzentrationsfähigkeit und machen uns dadurch weniger leistungsfähig – und verursachen so Stress bei der Bewältigung der Arbeitsanforderungen.

Dabei ist Stress keineswegs immer negativ – kurze Stresssituationen im Alltag wirken sogar leistungsfördernd – jeder kennt die Anspannung im Vorfeld einer Prüfung oder vor dem Halten einer Präsentation. Längere Stresssituationen hingegen beanspruchen das Immunsystem des Körpers.

Die Symptome, die durch solche Stressoren hervorgerufen werden, sind teilweise ganz alltägliche Beobachtungen und Empfindungen, welche von vielen zunächst gar nicht als Warnzeichen wahrgenommen werden: Rücken-, Nacken- und Gelenkschmerzen, Spannungskopfschmerzen, Magenschmerzen und Verdauungsprobleme, hoher Blutdruck, soziales Desinteresse, Gewichtszu- oder –abnahme, Vergesslichkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlaflosigkeit und chronische Müdigkeit, Hautprobleme oder auch eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit.

Die Folgen am Arbeitsplatz sind zunächst nur für den einzelnen wahrnehmbar. Erschöpfungszustände, Anspannung, Angst oder eine erhöhte Reizbarkeit führen mittel- bis langfristig zu Gefühlen der Unzufriedenheit, zu psychosomatischen Erkrankungen oder auch problematischem Suchtverhalten. Dies wird begleitet von Schwankungen der Leistungsfähigkeit und Konflikten mit Kollegen oder Vorgesetzten – und natürlich zu einem Teufelskreis, da die Anforderungen darüber immer weiter wachsen und vermehrt Probleme verursachen. Auf Unternehmensseite schlagen die Effekte mit höheren Fehlzeiten und Leistungseinbußen zu Buche.

Aus diesem Grunde gehen immer mehr Unternehmen dazu über, den Problemen mit Maßnahmen der Gesundheitsförderung zu begegnen. Neben Fitnessangeboten, um Stress und Anspannung abzubauen, gilt es vor allem, die Wechselwirkung von Anforderungen und Gesundheit zu analysieren. Beschäftigte, die das Gefühl haben, ihrer Arbeit gewachsen zu sein und die gestellten Anforderungen erfüllen zu können, gehen mit einer positiven Einstellung an den Arbeitsplatz – und nach Feierabend nach Hause.

Quelle: Diakonie Sozialdienste

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