„Mobiler OP“: Projektpartner ziehen positive Zwischenbilanz

Innenansichten in einen der mobilen OP-Säle
Ein Blick in einen der mobilen OP-Säle an der DRK-Kinderklinik in Siegen.

Aufgrund eines massiven Wasserschadens im OP-Bereich musste die DRK-Kinderklinik Siegen von Dezember 2014 bis Februar 2015 zunächst mit einem Notfallplan arbeiten. Das Schadensbild und die aufwendige Sanierung machten eine Schließung des Bereichs notwendig. Zusammen mit den Behördenvertretern vom Kreis Siegen-Wittgenstein und dem DRK Generalsekretariat in Berlin suchte man nach Alternativen, helfen konnte letztlich die Bundeswehr.

Dank der Initiative des Sachgebietsleiters für Zivil- und Katastrophenschutz vom DRK Generalsekretariat Berlin, Jörg Max Haas, bot sich der Sanitätsdienst der Bundeswehr an, auszuhelfen. Mitte Februar errichteten die Spezialisten des Lazarettregiments 21 „Westerwald“ ein mobiles OP-Zentrum am Flügel der Kinderinsel der DRK-Kinderklinik auf dem Wellersberg. Die technische Ausstattung und die Anforderungen an die Hygiene entsprechen den modernsten Richtlinien an Operationssäle und wurde mit dem Amtsarzt des Kreises Siegen-Wittgenstein, Dr. Christoph Grabe, abgestimmt. Seit mehr als zwei Wochen erfolgt nun wieder ein nahezu normaler Operationsbetrieb.

Darüber zeigten sich sowohl die Geschäftsführung der DRK-Kinderklinik, Stefanie Wied und Bertram Müller, als auch die weiteren Projektpartner von Bundeswehr und DRK Generalsekretariat sehr zufrieden. „Wir sind glücklich, dass das mobile OP-System der Bundeswehr sich als äußerst praktikabel erweist und wir so die gewohnt gute Versorgung aufrecht erhalten können“, so Stefanie Wied. „Es geht um Kinder! Als wir die Anfrage seitens der DRK-Kinderklinik erhielten, haben wir sofort gehandelt“, so der Kommandeur des Kommandos Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung aus Weißenfels, Generalstabsarzt Dr. Stephan Schoeps. Das Lazarettregiment 21 „Westerwald“ leistet damit einen Beitrag zur Sicherstellung der regionalen Versorgung. Somit kann durch den Einsatz eines Operationssaals auf Containerbasis des Sanitätsdienstes der Bundeswehr ein annähernd regulärer Klinikbetrieb ermöglicht werden. „Darüber freue ich mich sehr und danke vor allem meinen Kameradinnen und Kameraden aus dem Westerwald, die mit sehr viel Tatkraft und einer großen Portion Herzblut bei der Sache waren“, so Dr. Schoeps. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr zeigt mit dieser Form der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit, wofür er auch im Inland steht. Diese Zusammenarbeit funktioniert nicht nur, sondern schweißt zusammen. „Für uns Soldaten ist es immer ein schönes Gefühl, wenn wir helfen können. Alle an diesem Projekt Beteiligten sind auf einer Wellenlänge, denn wir sind der Menschlichkeit verpflichtet. Es gibt nichts Schöneres als kleinen Kindern zu helfen. Aus diesem Grund ist es unsere Absicht, dass wir zusammen mit dem neuen Sanitätsregiment 2 über die vereinbarte Zeit Ende Mai dieses Jahres weiter mit der DRK-Kinderklink Siegen kooperieren wollen.“

Gruppenfoto mit den Beteiligten der Bundeswehr, des Landeskommandos NRW, des DRK und der DRK-Kinderklinik Siegen
Gruppenfoto mit den Beteiligten der Bundeswehr, des Landeskommandos NRW, des DRK und der DRK-Kinderklinik Siegen.

Auch Brigadegeneral Peter Gorgels, Kommandeur des Landeskommando NRW, und Oberstleutnant Matthias Kimmel, Leiter des Kreisverbindungskommandos Siegen, zeigten sich bei der Besichtigung vor Ort mit dem Ergebnis äußerst zufrieden. Das Landeskommando hatte die Klinik gemeinsam mit den Vertretern des Kreises im Rahmen des Auftragsverfahrens umfangreich unterstützt. Geschäftsführerin Stefanie Wied bedankte sich daher nochmals ausdrücklich für die Hilfe insbesondere in der Phase der Suche nach OP-Ersatzmöglichkeiten.

Das medizinische Personal und die kindgerechte Ausstattung werden durch das Klinikum selbst gestellt. Inzwischen haben sich sowohl die Teams der Kinderchirurgie als auch der Kinderanästhesie auf die neuen Gegebenheiten eingestellt und in den ersten März-Wochen bereits rund 100 Operationen in den mobilen OP-Sälen durchgeführt.

Die hochwertig ausgestatteten Operationscontainer sind Elemente mobiler Rettungszentren. Mit diesen Rettungszentren ist der Sanitätsdienst der Bundeswehr in der Lage, insbesondere die chirurgischen Fähigkeiten eines Krankenhauses in jedem Einsatzgebiet aufzubauen. Je nach Notwendigkeit werden die modularen Komponenten für den jeweiligen Einsatz zusammengestellt.

Quelle: DRK-Kinderklinik

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