AOK warnt: Verbrennungsgefahr für Kinder im Haushalt oft unterschätzt


Kindersicherheitstag am 10. Juni: Verbrühungen und Verbrennungen zählen zu den häufigsten Unfallursachen

Am Kindersicherheitstag warnt die AOK: Viele Verbrennungen bei Kindern passieren im Haushalt – Vorsorge ist entscheidend. Foto: AOK/Colourbox/hfr.

Pünktlich zum bundesweiten Tag der Kindersicherheit am 10. Juni warnt die AOK NordWest im Kreis Siegen-Wittgenstein vor einem häufig unterschätzten Unfallrisiko: Verbrennungen und Verbrühungen bei Kindern. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes mussten im Jahr 2023 allein in Westfalen-Lippe 1.276 Kinder unter zehn Jahren wegen Hitzeverletzungen im Krankenhaus behandelt werden – viele davon infolge von Haushaltsunfällen.

Besonders betroffen sind Kinder im Alter zwischen einem und fünf Jahren, die mit einem Anteil von 68 Prozent den Großteil der stationären Behandlungen ausmachen. „Die größte Gefahr lauert dort, wo Kinder sich am sichersten fühlen – in den eigenen vier Wänden“, erklärt Dirk Schneider, Serviceregionsleiter der AOK NordWest. „Eltern unterschätzen oft die Unfallgefahren im Haushalt, insbesondere durch heiße Flüssigkeiten, Herdplatten, Bügeleisen oder Kerzen.“


Typische Gefahrenquellen für Kinder im Haushalt

Alltägliche Situationen führen schnell zu Verbrühungen und Verbrennungen bei Kleinkindern: Der dampfende Wasserkocher, der heiße Topf auf dem Herd oder das Flackern einer Kerze sind für neugierige Kinder besonders verlockend. Jungen sind statistisch gesehen stärker gefährdet: Sie machen rund 63 Prozent der verletzten Kinder aus.

Kindersicherheit im Haushalt beginnt mit der richtigen Vorsorge“, betont Schneider. Dazu gehören beispielsweise:

  • Herdschutzgitter und Topfdeckel
  • Kindersicherungen an Wasserhähnen
  • sichere Aufbewahrung von heißen Getränken und Geräten wie Bügeleisen

Erste Hilfe bei Verbrennungen: Was Eltern wissen sollten

Kommt es zu einem Unfall, ist schnelles und besonnenes Handeln entscheidend:

  • Bei brennender Kleidung: Flammen mit Wasser löschen oder mit einer Decke ersticken.
  • Nasse, heiße Kleidung vorsichtig entfernen.
  • Kleinflächige Verbrennungen mit handwarmem Wasser (mindestens 15 °C) für 10–15 Minuten kühlen.
  • Großflächige Verbrennungen, vor allem bei Säuglingen, nicht kühlen – stattdessen mit einem sterilen Verbandtuch abdecken, um Unterkühlung zu vermeiden.
  • Notruf 112 wählen, wenn größere Hautflächen betroffen sind.

Wichtig: Keine Hausmittel wie Mehl, Öl, Puder oder Zahnpasta verwenden. Auch sogenannte Brandsalben oder -binden sind tabu, da sie die Wundheilung beeinträchtigen.


Kindersicherheit verbessern – weitere Informationen

Eltern, Großeltern und Betreuungspersonen können viel tun, um Unfälle im Haushalt zu vermeiden. Nützliche Tipps und Checklisten für mehr Kindersicherheit zu Hause gibt es bei der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e.V.“ unter:
👉 www.kindersicherheit.de


Quelle: AOK SüdWest

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