Gynäkologisches Krebszentrum etabliert

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Die häufigste und zugleich in der öffentlichen Diskussion präsenteste Tumorerkrankung bei Frauen ist der Brustkrebs – weit weniger öffentliche Aufmerksamkeit finden bösartige Erkrankungen des weiblichen Genitale wie der Gebärmutter, der Eierstöcke, des Gebärmutterhals oder des äußeren Genitale. obwohl es sich hierbei um oft noch bedrohlichere Krebsarten beim weiblichen Geschlecht handelt. Immerhin machen diese Krebserkrankungen circa zwölf Prozent aller Neuerkrankungen an Krebs bei Frauen aus. Etwa zehn Prozent aller Frauen, die an Krebs jährlich versterben, leiden an einem Krebs der weiblichen Genitale. Auf diese Krankheitsbilder bezogen hat die Deutsche Krebsgesellschaft nun die Frauenklinik des St. Marien-Krankenhauses Siegen als Gynäkologisches Krebszentrum ausgewiesen. Bereits seit fast zehn Jahren bildet die Klinik den operativen Standort des vom Land NRW zertifizierten Brustzentrums.

Die Frauenklinik im St. Marien-Krankenhaus Siegen ist mit der erfolgreichen Prüfung in etwa 100 Kilometer Umkreis die einzige Frauenklinik, die auf das Gütesiegel als Gynäkologisches Krebszentrum erworben hat und damit das gesamte Spektrum weiblicher Krebserkrankungen auf einem geprüften derart hohen fachlichen Niveau behandelt.

„Wir sehen darin einen Beleg für ausgeprägte medizinische Sachkunde und optimale Zusammenarbeit über die Fachgrenzen hinweg“, erläutert Chefarzt Dr. med. Badrig Melekian. „Darüber hinaus musste nachgewiesen werden, dass die Organisation aller Abläufe bestmöglich aufeinander abgestimmt ist. Aus Sicht aller Beteiligten ist dies sehr wichtig und trägt letztlich zu einer höheren Heilungschance bei.“ Alle Elemente der Versorgung von Patientinnen mit Krebs wurden unter die Lupe genommen und anhand der Qualitätsvorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft bewertet. Melekian weiter: „Da wir uns sehr umfassend mit Tumorerkrankungen der Frau befassen, fanden wir es folgerichtig, uns auch für beide Bereiche – also als Brustzentrum und als Gynäkologisches Krebszentrum – um solch eine Zertifizierung durch externe Fachleute zu bemühen. Dass dies erfolgreich verlaufen ist, dokumentiert letztlich die Stärke des Teams und des gesamten Krankenhauses.“

Von der Deutschen Krebsgesellschaft anerkannte Gynäkologische Krebszentren erfüllen deren hohe fachlichen Anforderungen und verfügen über ein anerkanntes Qualitätsmanagementsystem. Die Einhaltung der fachlichen Anforderungen wird jährlich durch ein unabhängiges Institut der Gesellschaft überwacht. Melekian: „Mit der Zertifizierung wurde das vorhandene hohe Leistungsniveau bestätigt. Auf dieser Grundlage soll eine Weiterentwicklung zum Wohle der betroffenen Frauen in Südwestfalen erfolgen.“

Diese Entwicklungsperspektive beruht einerseits auf der fachlichen Qualifikation und andererseits die umfassende Betreuung der Patientinnen. Wesentlich ist dabei auch ein Netzwerk von Spezialisten unterschiedlicher medizinischer Fachrichtungen. Daher wird bei jeder bösartigen Erkrankung das Vorgehen auf einer interdisziplinären Konferenz diskutiert und festgelegt. Daran beteiligt sind gynäkologische und internistische Krebsspezialisten, Strahlenmediziner sowie Radiologen und Pathologen. „Nicht zuletzt ist die emotionale, soziale Seite zu berücksichtigen, was wir durch vielfältige Angebote von Seelsorge, Sozialdienst, Selbsthilfegruppe, Fortbildungen für Patienten und niedergelassene Ärzte berücksichtigen”, betont der Chefarzt abschließend.

Quelle: St. Marien-Krankenhaus

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