Schlaganfall im Schlaf: Handeln statt Hände in den Schoß!

Schlaganfall

Tausende Schlaganfallpatienten überleben mit schweren Folgeschädigungen. Viele von ihnen könnten gerettet werden, wenn ihnen schneller und fachgerechter geholfen würde. Größtes Problem: Ungefähr jeder Fünfte Patient erleidet einen Schlaganfall im Schlaf. Mit neuen Studien und neuen Methoden hoffen Ärzte, auch bei diesen Patienten keine wertvolle Zeit für die gezielte Behandlung zu verlieren.

Bei vielen Patienten tritt der sogenannte Wake Up Stroke in den frühen Morgenstunden auf. Das unklare Zeitfenster führt aber dazu, dass bisher in den meisten Kliniken keine akuten Therapieoptionen angeboten werden. Mit Hilfe moderner Bildgebungsverfahren sei es jedoch möglich, den Nutzen und das Risiko akuter Therapien zu bestimmen, heißt es bei Asklepios Kliniken. Im Vordergrund der Akut-Behandlungsmöglichkeiten steht nach wie vor die Thrombolyse, kurz Lyse genannt – die medikamentöse Auflösung des Blutgerinnsels im Gehirn. Aus Untersuchungsergebnissen haben Ärzte die These entwickelt, dass viele Patienten aufgrund des Schlaganfalls aufwachen und daher oft „Akutpatienten“ sind. Deshalb könnten sie dann – so die Folgerung – auch als solche therapiert werden. Moderne Schlaganfallbildgebung mit Computer- oder Kernspintomographie hilft Patienten zu erkennen, bei denen der Schlaganfall noch frisch ist. Diese Wake up-Schlaganfallpatienten könnten ähnlich wie Patienten mit bekanntem Schlaganfallbeginn von der Lyse profitieren. Auf keinen Fall sollte daher ein Wake Up Stroke Anlass sein, quasi die Hände in den Schoß zu legen statt zu handeln und zu behandeln. Bei der Behandlung des akuten Schlaganfalls gehört die Lyse-Therapie zwar seit vielen Jahren zum Standard. Jedoch gilt sie nach den Erfahrungen der Mediziner bei Asklepios nur als wirksam, wenn sie möglichst schnell nach Beginn der Symptome beginnt. Während die Ärzte vor Jahren noch von höchstens drei Stunden ausgingen, wurde das Zeitfenster inzwischen auf viereinhalb Stunden erweitert. Schlaganfallvorsorge – was kann ich tun? Für fast die Hälfte der Betroffenen bleibt ein Schlaganfall nicht ohne schlimme Folgen. Rechtzeitige Vorsorge und ein gesunder Lebenswandel können dazu beitragen, dass es gar nicht erst so weit kommt. Jeder kann selbst dazu beitragen, dass das Risiko verringert wird. Und das heißt keinesfalls Verzicht auf Genüsse.

Doch wenn man bedenkt, dass ein Schlanganfall nicht nur tödliche Folgen haben könne, sondern auch mehr als ein Fünftel der Überlebenden schwere Behinderungen zurückbehalte, ist das Wissen um die vielfältigen Möglichkeiten der Vorsorge äußerst angebracht. Zwar steigt das Schlaganfallrisiko mit dem Älterwerden deutlich an, doch die Krankheit könne auch Jüngere treffen.

Doch was ist zu tun? Der größte Risikofaktor für einen Schlaganfall ist Blutdruck. Werte über 140/90 mmHg erhöhen das Risiko um ein Achtfaches. Hier ist es zunächst wichtig, den Bluthochdruck zu erkennen und ihn dann mit kochsalzarmer Ernährung, Genuss von Früchten, Gemüse und fettarmem Fleisch sowie Ausdauersport und blutdrucksenkenden Medikamente richtig einzustellen. Auch Vorhofflimmern, die häufigste Herzrhythmusstörung, Rauchen, Alkohol, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Übergewicht und Bewegungsmangel können gefährlich werden. Beim Rauchen zum Beispiel sinkt das Schlaganfall-Risiko schon nach einem Jahr Abstinenz um 50 Prozent, nach fünf Jahren gar um 100 Prozent. Je nach Dosis bewirkt das Rauchen ein bis zu dreifaches Risiko. Auch Alkohol ist problematisch.

Sport gehört zur besten Medizin bei der Prävention. Regelmäßige Bewegung mit Schwitzen und Pulsbeschleunigung – am besten mindestens drei mal pro Woche nicht unter 30 Minuten – reduzieren die Gefahr um 50 Prozent. Dagegen erhöht Inaktivität das Risiko um den Faktor 2,7.

Text: Asklepios Kliniken bearbeitet von doqtor
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