Brustkrebstherapie der Zukunft

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Die Brustkrebserkrankung bleibt eine der großen Herausforderungen an den Frauenarzt und die Frauenärztin in Deutschland, heißt es bei der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie. Mehr als 72000 Neuerkrankungen im Jahr fordern von Ärzten das aktuelle Wissen um modernste Diagnoseverfahren und die therapeutischen Optionen, die zur Verfügung stehen, um die Erkrankung mit geringster Morbidität zu überstehen.

Die Tumorlast, die früher für das operative Vorgehen ausschlaggebend war, wird heute neu definiert. Entschieden früher die Tumorgroße und der Lymphknotenbefall über den Verlust oder Erhalt der Brust und die Ausräumung der Achselhöhle, wird heute die Tumorbiologie bis hin zur genetischen Signatur des Tumors auch bei der Radikalität der operativen Intervention berücksichtigt. Die Entfernung im Gesunden wird dadurch wesentlich besser definiert als durch die alleinige makroskopische oder mikroskopische Beurteilung. Die Bildgebung durch Kernspintomographie findet Berücksichtigung, verliert gegenüber den molekularen Prognoseparametern aber an Bedeutung.

Die wichtigsten Fortschritte in der Systemtherapie, die in der adjuvanten Situation das Auftreten von Metastasen verhindern oder im Falle eines Fernrezidivs das Leben verlängern sollen, erreichen nach ausführlichen Prüfungen in internationalen Studien zunehmend den klinischen Alltag. Neue zielgerichtete Therapeutika, die so genannte Target-Therapie, wurde durch deutsche Wisenschaftler in Kooperation mit internationalen Studiengruppen überprüft und zur Zulassung gebracht.

Auch stärken neue Medikamente das Arsenal des Arztes und haben innerhalb der letzten Jahre den Weg in den Alltag gefunden.

Hier spielt insbesondere die Selektion der Patientinnen vor Therapiebeginn eine entscheidende Rolle. In Deutschland wurde das uPA/PA1-System entwickelt und inzwischen international anerkannt etabliert. Weitere Systeme werden in großen klinischen Studien überprüft.

BrustzentrumIn Deutschland etablierten Brustzentren wie das in Siegen-Olpe – St. Marien-Krankenhaus, Jung-Stilling-Krankenhaus und Martinus-Hospital – mit ihrem exzellenten Zertifizierungs- und Überwachungssystem haben dazu geführt, dass heute der Großteil aller Brustkrebspatientinnen die Chance hat, leitliniengerecht nach modernsten, wissenschaftlich evaluierten Kriterien behandelt zu werden. Diese Leitlinien wiederum unterliegen einem jährlich wiederholten Re-Evaluierungsprozess, in dem alle am der Behandlung des Brustkrebs beteiligten Fachgruppen beteiligt sind. Um dieses System beneiden uns unsere onkologischen Partnergesellschaften in anderen Ländern, auch wenn die Finanzierung der Brustkrebszentren im DRG-System in keiner Weise ausreichend ist.

Zahlen des Robert-Koch-Instituts belegen, dass der in Deutschland in den letzten 10 Jahren beschrittene Weg der Richtige ist: Denn obwohl die Inzidenz des Mammakarzinoms weiter steigt, kann festgestellt werden, dass die Mortalität an dieser bösartigen Erkrankung stetig abnimmt.

Foto: detailblick – Fotolia
Text: DGGG, überarbeitet von Christian Kreuzberg

 

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