Frauen-Viagra ante Portas

Sex

Nach mehreren gescheiterten Versuchen könnte die pinkfarbene „Viagra“-Pille für Frauen jetzt doch auf den Markt kommen. Von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde gab nun einen positiven Bescheid. Seine Wurzeln hat das Mittel in Deutschland.

Doch gehen wir zurück. Es handelt sich um einen Wirkstoff, der bei Studien als Antidepressivum durchfiel. „Flibanserin“ heißt die Substanz, deren luststeigernde Wirkung also beiläufig erkannt und bereits an zahlreichen Studienzentren überprüft wurde. Der Wirkstoff lässt aufhorchen, denn die bisherige Suche nach einem wirksamen und gut verträglichen Aphrodisiakum verlief bislang ernüchternd. Schließlich sind auch die hoch komplexen Abläufe im weiblichen Körper, die mit der sexuellen Lust zu tun haben, erst unzureichend erforscht. Auch, warum Flibanserin die Lust erhöht, ist nicht geklärt.

Dr. Micheal Berner, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, der an der Universitätsklinik Freiburg an den Studien beteiligt gewesen war, vermutete 2009 gegenüber der Apotheken-Umschau, dass im Gehirn Impulse aufgehoben werden, welche die Libido behindern. Er warnte damals aber vor falschen Erwartungen: Flibanserin schaffe nicht das „luststrotzende Weibchen“, sondern nur die Voraussetzung, für Sexualität empfänglich zu werden. Darauf müsse man dann in der Partnerschaft aufbauen.

Das Mittel ist übrigens nicht wirklich ein weibliches Gegenstück zu Viagra, denn die beiden Pillen folgen verschiedenen Ansätzen. Flibanserin wirkt im Gehirn, Viagra im Blut. Und letzteres zielt – anders als Flibanserin – nicht auf Luststeigerung, sondern unterstützt Männer lediglich rein körperlich bei einer Erektion.

 

 
Text: Christian Kreuzberg / mit Material von OTS
Foto: Artem Furman – Fotolia.com

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