Neue AOK-Familienstudie belegt: Jede dritte Familie bewegt sich zu wenig

Die heimische Region bietet viele Möglichkeiten, um gemeinsam unterwegs zu sein.

Studie

Medienkonsum zu hoch

Siegen. In vielen Familien kommt Bewegung zu kurz. Das geht aus der aktuellen ‚AOK-Familienstudie 2018‘ hervor. Nach der vom IGES-Institut, das IGES ist ein unabhängiges Forschungs- und Beratungsinstitut für Infrastruktur- und Gesundheitsfragen, durchgeführten Umfrage spielt für jede dritte Familie körperliche Aktivität in der Freizeit überhaupt keine Rolle. Ein Grund könnte der zeitliche Stress von Eltern sein, den 35 Prozent der Befragten als größten Belastungsfaktor ansehen. „Dabei hat sich gezeigt, dass Kinder aus aktiven Familien besser in der Schule zurechtkommen, seltener gereizt oder schlecht gelaunt sind und besser einschlafen können“, erklärt Sven Dietrich, Dipl. Sportlehrer und Sporttherapeut bei der Siegener AOK.

Dieser Sommer lädt zu gemeinsamen Besuchen im Freibad ein.

Die verschiedenen Belastungsfaktoren wie der alltägliche Zeitdruck oder partnerschaftliche Probleme scheinen sich grundsätzlich aber nicht negativ auf das Wohlbefinden von Eltern auszuwirken. Denn 75 Prozent von ihnen geben an, dass sie ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut bewerten. Auffällig ist jedoch ein anderes Problem: 37 Prozent der Eltern sind laut Umfrage übergewichtig, 23 Prozent adipös, wobei die Väter stärker betroffen sind als die Mütter. Außerdem hat die Umfrage ergeben, dass nur zwölf Prozent der Kinder und Jugendlichen in die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erreichen, wonach sie sich mindestens eine Stunde täglich bewegen sollten. Dietrich: „Tatsächlich ist der Umfang körperlicher Aktivität bei Kindern generell viel zu gering“.

In vielen Familien kommt Bewegung zu kurz. Die dringend notwendige tägliche Bewegung konkurriert oft mit Spielkonsole, Computer oder Smartphone.

Eine Rolle dabei spielt auch der zunehmende Medienkonsum. 59 Prozent der Vier- bis Sechsjährigen nutzen Medien täglich länger als eine halbe Stunde – der für die Altersgruppe empfohlene Richtwert. Am Wochenende sind es sogar 85 Prozent. Bei den Sieben- bis Elfjährigen beschäftigen sich 46 Prozent länger mit Smartphone, Tablet und Co. als die empfohlenen 60 Minuten pro Tag; am Wochenende steigt dieser Wert auf 82 Prozent. Aus Sicht der AOK spielt auch eine wichtige Rolle, dass Eltern gesundheitsbewusstes Verhalten vorleben. „Eltern sind in Sachen Gesundheit richtungsweisend für die Kinder. Gehen sie mit gutem Beispiel voran und treiben Sport, ernähren sich gesund und verbringen ihre Zeit aktiv und nicht hauptsächlich vor dem Bildschirm, wird das auch von den Kindern übernommen“, so Sven Dietrich. Weitere Infos im Internet unter www.aok.de/nw.

 

Quelle/Fotos: AOK

 

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