Freudenberger Chefärztin Dr. Birgit Schulz ist Spezialistin am komplexen Gelenk
Siegen. Ein Reißen, Ziehen oder Stechen: Schulterschmerzen weisen viele Formen auf. Was sie alle gemeinsam haben ist, dass sie den Betroffenen peinigen, ihn in seinen Aktivitäten einschränken und oftmals den Schlaf rauben. Expertin in Sachen Schulter ist Dr. Birgit Schulz, Chefärztin der Unfall- und orthopädischen Chirurgie am Diakonie Klinikum Bethesda in Freudenberg. Mit ihrem Team stellte Dr. Schulz jetzt einen Rekord auf: Rund 100 Schulterprothesen eines der weltweiten Marktführer implantierte die Chefärztin im Jahr 2021 – so viele, wie sonst nirgendwo in Deutschland.
In jedem Jahr erstellt der Prothesenhersteller ein Ranking, in dem aufgeschlüsselt ist, wie viele Prothesen in welcher der angeschlossenen Kliniken genutzt werden. „Vor ein paar Tagen kam dann der Anruf, dass wir 2021 ganz vorne landeten“, freut sich Dr. Birgit Schulz. Über 500 Operationen im Bereich des Schultergelenks führen die Orthopädin und Oberarzt Guido Harig insgesamt pro Jahr aus. Von diesem Erfahrungsschatz profitieren insbesondere die Patienten, die mittlerweile aus einem großen Einzugsgebiet nach Freudenberg kommen. Anreisen aus Köln, Frankfurt, Marburg oder Gießen sind keine Seltenheit.
Der Schultergelenksersatz gilt als kompliziertes Feld der Prothesenchirurgie. Denn: Der Aufbau des Kugelgelenks ist komplex. Es besteht auf der einen Seite aus einem kugelförmigen Kopf und auf der anderen Seite aus einer relativ kleinen und flachen Pfanne. Hinzu kommen stabilisierende Weichteilkomponenten. Dazu zählen das Labrum (Knorpellippe), die Gelenkkapsel und vor allem die Rotatorenmanschette. Diese Anatomie mit drei Muskelgruppen, drei Knochen sowie Sehnen und Bändern garantiert einen außergewöhnlich großen Bewegungsumfang des Gelenks. Doch gerade aus diesem ungewöhnlichen Aufbau resultieren viele Probleme. Ist das Gelenk nun auch noch stark belastet – etwa bei Tätigkeiten, die über Kopf ausgeführt werden – entsteht im ohnehin schon engen Raum zwischen Schultergelenk und Schulterdach noch mehr Gedränge. Genauso schlecht ist allerdings zu wenig Bewegung, laut der Chefärztin mit Abstand die häufigste Ursache für Schulterbeschwerden.
„In den vergangenen 20 Jahren wurden indes große Fortschritte auf diesem Gebiet der Schulterprothetik erzielt“, so Dr. Schulz. Sie und ihr Team nehmen die individuelle OP-Planung vorab am Computer vor. Dort werden die Verfahren der modernen Bildgebung wie MRT oder CT verarbeitet. Die Ergebnisse können dann 3- oder auch 4-dimensional dargestellt werden. „Damit ist es uns möglich, zum einen das am besten passende Prothesenmodell bereits präoperativ zu bestimmen und einzelne Operationsschritte schon im Voraus zu planen. Zum anderen ist es möglich, Risiken zu minimieren und das Ergebnis zu optimieren“, erläutert die Chirurgin.
Am Diakonie Klinikum Bethesda in Freudenberg ist das Schulterzentrum Südwestfalen fester Bestandteil des medizinischen Angebotes. Chefärztin Dr. Birgit Schulz ist unter anderem von der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie ausgezeichnet. Dies bescheinigt besondere Kenntnisse, Erfahrung und Fähigkeiten in der Diagnostik und Therapie von Schulterleiden.
Quelle: Diakonie