Kindern und Haustieren drohen Vergiftungen

Vorsicht im heimischen Garten

Zum Beginn der Gartensaison sollten sich die Hobbygärtner im Kreis Siegen-Wittgenstein unbedingt vor dem Bepflanzen der heimischen Blumenbeete aber auch beim Kauf von Zimmerpflanzen darüber informieren, welche Pflanzen giftig sind und somit Gesundheitsgefahren bergen. Foto: AOK/hfr.

Mit den sommerlichen Temperaturen hat für viele Menschen in diesen Tagen die Gartensaison begonnen. Doch Achtung: Von außen ist es ihnen nicht anzusehen, aber einige heimische Gartenpflanzen sind giftig und können somit lebensgefährlich sein – vor allem für Kinder und Haustiere. „Wir appellieren deshalb an alle Menschen, sich vor dem Bepflanzen der heimischen Beete unbedingt darüber zu informieren, welche Pflanzen und Sträucher giftig sind und somit Gesundheitsgefahren auslösen können“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

Wenn es um das Thema Giftpflanzen geht, denken viele Menschen zuerst an außergewöhnliche Pflanzen in den Tropen. Jedoch gibt es in Bau- und Gartenfachmärkten eine große Anzahl an giftigen Pflanzen, die den heimischen Garten schmücken können. Viele dieser Pflanzen sind hübsch anzusehen und werden deshalb häufig gekauft.

Wer den Ausbau seines Gartens plant, sollte zunächst überlegen, von wem der Garten genutzt werden soll. Sind es ausschließlich Erwachsene, ist die Anpflanzung von Giftpflanzen eher unproblematisch. Wenn sich jedoch Kinder oder Haustiere im Garten aufhalten, können diese Pflanzen schnell zur Gefahr werden.

Die Gefahr, die von Giftpflanzen ausgeht, ist oftmals schwer zu konkretisieren. Der Wirkstoffgehalt kann innerhalb der gleichen Art, von einer Pflanze zur nächsten, stark schwanken. Es kann also sein, dass beispielsweise eine Goldregen-Pflanze im eigenen Garten weitaus giftiger ist als im Nachbar-Garten.

Wichtig ist auch, dass jeder Mensch anders auf das Gift reagiert und die Pflanzen nicht für jeden Menschen gleich giftig sind. Grundsätzlich ist auch das Risiko einer Vergiftung bei Kindern und Tieren größer als bei Erwachsenen, da sie die Gefahr nicht erahnen können und von den schönen Blüten oder saftigen Früchten der Pflanzen angelockt werden.

Die zehn gefährlichsten Giftpflanzen im Garten sind: Eibe, Blauregen, Oleander, Thuja, Buchsbaum, Eisenhut, Engelstrompete, Narzisse, Herbstzeitlose und Tollkirsche. Natürlich gibt es darüber hinaus noch eine große Anzahl weiterer Giftpflanzen für Menschen, die in vielen Gärten zu finden sind. Deshalb ist es ratsam, sich bei Ungewissheit im Gartenfachmarkt zu informieren, bevor eine neue Pflanzenart im heimischen Garten angepflanzt wird. Gleiches gilt beim Kauf von Zimmerpflanzen.

Im Falle einer Vergiftung gilt: Ruhe bewahren, Pflanzenteile aus dem Mund entfernen, Pflanzenteile zur Bestimmung aufheben, kein Erbrechen auslösen und sofort den Notruf 112 wählen. Auch die Experten der Informationszentrale gegen Vergiftungen am Universitätsklinikum Bonn (Giftnotruf Bonn) helfen rund um die Uhr kostenfrei unter der Rufnummer 0228-19240.

Tierbesitzer sollten ebenfalls achtsam sein. Haustiere knabbern gerne mal im Garten an Pflanzen und Sträuchern und können sich ebenfalls vergiften. In diesem Fall ist rasches Handeln gefragt. Der sofortige Besuch beim Tierarzt kann möglicherweise das Leben des Haustieres retten. Eine Giftnotrufzentrale für Tiervergiftungen gibt es in Deutschland, im Gegensatz zu Großbritannien und den USA, noch nicht.

Weitere Informationen zu giftigen Gartenpflanzen unter www.gizbonn.de oder beim Deutschen Allergie- und Asthmabund unter www.daab.de.

Quelle: AOK NordWest

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