Ein Leben retten – Woche der Wiederbelebung

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Bettina Hermann nutzte im Diakonie Klinikum Jung-Stilling die Woche der Wiederbelebung, um sich von Notfallmediziner Dr. Christoph Herbst zeigen zu lassen, wie eine Reanimation funktioniert.

Notfallmediziner zeigen im Foyer des Jung-Stilling-Krankenhauses Erste-Hilfe-Maßnahmen

Siegen. Atmung prüfen, Notruf alarmieren, Herz massieren: Leben retten ist gar nicht so schwer. Noch bis Freitag, jeweils 10 bis 15 Uhr, zeigen die beiden Oberärzte Dr. Christoph Herbst und Dr. Jörn Worbes am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen zum Anlass der „Woche der Wiederbelebung“, wie Laien mithilfe von Reanimation ein Menschenleben retten können.

„Ganz schön anstrengend“, schnauft Bettina Hermann nach wenigen Sekunden. Die Herzdruckmassage erfordert Kraft und Ausdauer. Im Hintergrund läuft „Stayin` alive“ von den Bee Gees, dessen Takt den Rhythmus der Massage an einer Puppe unterstützt. Bricht ein Mensch bewusstlos zusammen, sollte der Helfer zunächst prüfen, ob die Person ansprechbar ist. Ist dies nicht der Fall und bleibt auch die Atmung aus, besteht der nächste Schritt darin, den Notruf unter 112 zu alarmieren. Dabei hilft es, erste Informationen an das Rettungsteam zu übermitteln und die „Fünf-W-Regel“ anzuwenden: Wo ist der Unfall passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte? Welche Verletzungen? 
Warten Sie auf Rückfragen.

„Pieksen sie dann dem Patienten mit den Fingernägeln in die Nasenscheidewand“, fordert der Arzt eine Teilnehmerin auf. Regt der Patient sich dabei nicht, so sei er bewusstlos. Nun folgt die Herzdruckmassage. Dazu kniet sich der Helfer seitlich neben den Patienten und setzt seine Handballen auf die Mitte des Brustkorbs an. In Richtung der Wirbelsäule wird dieser nach Unten gedrückt  sechs Zentimeter tief und 100 Mal pro Minute. Geschulte Helfer können nach 30 Herzdruckmassagen zwei Beatmungen durchführen. „Laien wird dieser Vorgang freigestellt, wenn dadurch keine kostbare Zeit verloren geht“, sagt Herbst. Nach zwei Minuten sollte der Helfer abgelöst werden, sofern dies möglich ist. „Die Massage muss so lange fortgesetzt werden, bis das Rettungsteam am Unfallort eintrifft“, erläutert der Arzt.

„Dies ist heute eine gute Gelegenheit, um das aufzufrischen, was ich 1980 für meinen Führerschein lernen musste“, freut sich Hermann.

Der Sinn einer Herzmassage besteht darin, die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken. Es kommt darauf an, das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen, da es durch den Kreislaufstillstand hoch gefährdet ist. Im Anschluss an die Übung erhielten alle Teilnehmer eine Urkunde.

 

 

 

Quelle/Foto:
Diakonie

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