10 „doqtor-Regeln“ gegen hitzebedingte Beschwerden

Bis zu 30 Prozent mehr Fälle in den Notaufnahmen vermelden Siegerländer Kliniken. Es sind Fälle, die in der Hitzewelle der vergangenen Tage wegen hitzebedingter Beschwerden behandelt werden mussten. Und es droht eine neue Hitzewelle. Schwindel, Kopfschmerzen sowie allgemeines Unwohlsein sind die typischen Zeichen. Kleinkinder und ältere Menschen reagieren zudem empfindlicher auf Flüssigkeitsverlust, beispielsweise durch Schwitzen, da bei ihnen der Flüssigkeitsanteil am Körpergewicht weniger als Hälfte ausmacht.

Siegener Mediziner: Gefahr droht vom Flüssigkeitsmangel und von der direkte Hitzeeinwirkung auf den Kopf. Eine Bewusstseinstrübung kann eine bedrohliche Folge der „Glut“ sein. Schließlich kann ein Kollaps eintreten.

Unsere 10 „doqtor-Regeln“

Diese Tipps haben Siegerländer Experten doqtor gegeben:

  1. Tragen Sie luftige, helle Kleidung.
  2. Suchen Sie den Schatten.
  3. Lassen Sie körperliche Anstrengung bleiben.
  4. Halten Sie sich in klimatisierten Räumen auf.
  5. Nehmen Sie sich eine verlängerte Mittagspause.
  6. Bevorzugen Sie mediterane Küche mit viel Gemüse, Fisch oder Obst.
  7. Trinken Sie mehr als üblich, aber bitte keinen Alkohol.
  8. Gönnen Sie sich eine Extraprise Kochsalz.
  9. Tragen Sie in der Sonne eine Kopfbedeckung.
  10. Lassen Sie nie, nie, nie Kinder in einem geparkten Auto zurück.

Übrigens: Die sogenannte gefühlte Temperatur weicht von der tatsächlich gemessenen ab. Erstere hängt von Strahlung, Wind, Luftfeuchte, tatsächlicher Temperatur sowie dem individuellen menschlichen Verhalten ab.

Wider dem Durst

Kleinkinder und Senioren reagieren empfindlicher auf Flüssigkeitsverlust, der beispielsweise durch das verstärkte Schwitzen eintritt. Bei großer Hitze geht mit dem Körperwasser auch immer auch das Natriumsalz mit verloren – ein Selbsttest zeigt die salzig schmeckende Haut. Und zwar wird das Salz insbesondere aus den Körperzellen einschließlich Nervengewebe ausgeschwemmt. Diese trocknen dann regelrecht aus. Man wird dadurch müde und abgeschlagen, die Reaktionsfähigkeit ist eingeschränkt, was unter anderem hinter dem Steuer gefährlich ist. Im Extrem kann es zu Verwirrtheitszuständen kommen. Zudem gefährdet ein Versacken des Blutes mit Blutdruckabfall und durch Eindicken des Blutes mit Thrombose und Embolie das Herzkreislauf-System, wie das St. Marien-Krankenhaus mitteilt.

Eine Folge des Alters ist das Nachlassen des spontanen Durstgefühls. Die Maxime dieser Tage an Lahn, Eder und Sieg lautet daher: Wider dem Durst! In den Siegerländer Altenheimen motivieren die Mitarbeiter die Bewohner in regelrechten Trinkrunden. Problematisch wird dies insbesondere bei Menschen mit Demenz.

Autofahrer sollten auch regelmäßig alkoholfrei trinken. Dies ist umso bedeutsamer, da die verminderte Wärmeabgabe im überhitzten Auto gravierende Folgen für Reaktionsvermögen und Körperkreislauf hat. Schon nach zehn Minuten im stehenden, verschlossenen Auto droht Gefahr – daher niemals Kinder beim Einkauf im Auto zurücklassen.

Im Notfall immer 112 wählen!

Wenn es zu einem Hitzschlag oder Zusammenbruch gekommen ist oder dieser vermutet wird, muss sofort der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 gerufen werden. Bringen Sie den Patienten an einen kühlen Ort, lösen Sie die Krawatte, kühlen Sie mit feuchten Tüchern ab und geben Sie Getränke, nicht zu kühl und langsam.

Text: Christian Kreuzberg
Foto: © lassedesignen – Fotolia.com

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