Schüttellähmung als Selbstmordauslöser?

Parkinson Wort im Text

Der Tod von Robin Williams hat für Erschütterung und tiefe Anteilnahme gesorgt. Alkohol, Drogen und Depressionen standen bislang im Mittelpunkt der Spekulationen um den Selbstmord des Schauspielers. Nun meldete sich seine Witwe zu Wort und teilte mit, dass der Schauspieler wohl krank war. Er soll an Parkinson gelitten haben und zum Zeitpunkt seines Todes in einem frühen Stadium der Krankheit gewesen sein.

Die Parkinson-Krankheit ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Weltweit sind rund 4,1 Millionen Menschen an Morbus Parkinson erkrankt – das entspricht knapp zwei Prozent der Bevölkerung im Alter von über 60 Jahren. In Deutschland sind etwa 250 000 bis 280 000 Personen betroffen. Studien gehen davon aus, dass sich die Zahl der Patienten bis 2030 wegen des zunehmenden Altersdurchschnitts weltweit auf 8,7 Millionen verdoppelt.

Die Krankheit umfasst drei Hauptsymptome: Am häufigsten kommt es zur „Bewegungsverarmung“ bzw. Unbeweglichkeit, die sich aus Bewegungsverlangsamung, Beschränkung des Bewegungsumfanges und Verringerung von Spontanbewegungen zusammensetzt. Das zweite Hauptsymptom ist die Muskelversteifung, die schnelle Bewegungen verhindert. Schließlich ist das Zittern in Ruhe das dritte Hauptsymptom, das der Erkrankung auch die deutsche Bezeichnung „Schüttellähmung“ eingebracht hat.

Neue Therapien haben bewirkt, dass sich die Lebenserwartung von Parkinson-Patienten nicht mehr wesentlich von der der Normalbevölkerung unterscheidet. Medikamente führen dazu, dass die Symptome lange Zeit – bei einem Teil der Patienten mit einem späten Erkrankungsbeginn auch lebenslang – niedrig bleiben. Weil sich der Zerfallprozess von Nervenzellen nicht aufhalten lässt, ist aber eine anhaltende Behandlung mit in der Regel ansteigenden Medikamentendosen notwendig. Dabei kann es während der Behandlung zu einer Wandlung der Symptome kommen, die durch individuelle Anpassung der Medikamente behandelt werden müssen. Durch eine jeweils angepasste Therapie erfahren die Patienten Jahre hinweg eine erhebliche Besserung der Lebensqualität.


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