Hospiz Siegerland baut Angebot aus

Im Evangelischen Hospiz Siegerland finden Menschen einen Ort, an dem ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Anfang 2016 erweitert das Haus seine Kapazität um zwei Betten.
Im Evangelischen Hospiz Siegerland finden Menschen einen Ort, an dem ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Anfang 2016 erweitert das Haus seine Kapazität um zwei Betten.

 Krankenkassen genehmigen Erweiterung von acht auf zehn Betten – Mehr Spenden nötig

Siegen. Mehr Raum für menschliche Zuwendung und Begleitung: Das Evangelische Hospiz Siegerland erweitert seine Kapazität künftig von acht auf zehn Betten. Das hat der Verbund der Krankenkassen jetzt genehmigt. Platz ist vorhanden: Beim Hospizneubau 2012 am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in der Wichernstraße wurde bereits Raum für zehn Betten eingeplant. „Nachfrage und Wartezeiten haben sich deutlich erhöht, sodass wir im Frühjahr diesen Jahres bei den Krankenkassen einen Antrag auf Erweiterung um zwei Betten gestellt haben und diese jetzt genehmigt wurden“, schildert Hospizleiter Burkhard Kölsch. Aktuell werden drei zusätzliche Vollzeitstellen eingerichtet. Bis Anfang 2016 sollen die neuen Mitarbeiter ausgebildet und eingearbeitet sein.

Das Evangelische Hospiz Siegerland wurde am 9. April 1995 eröffnet und war eine der ersten 25 stationären Einrichtungen in Deutschland. Menschen, die unheilbar erkrankt sind, finden im Hospiz einen Ort, an dem sie in Würde und selbstbestimmt bis zum letzten Tag leben können. Bis heute verbrachten im Hospiz mehr als 2500 Menschen ihre letzten Lebenstage. Im vergangenen Jahr verabschiedeten sich dort 90 Menschen von ihren Familien und Freunden. Die Entscheidung, das Haus um zwei Betten zu erweitern, war für Hospizleitung und Trägerschaft, dem Diakonischen Werk im Evangelischen Kirchenkreis Siegen, jedoch keine leichte. Aufgrund der Rahmenvereinbarung mit den Krankenkassen übernehmen diese nur 90 Prozent der Kosten. Die restlichen 10 Prozent muss ein Hospiz durch Spenden aufbringen – das sind bisher jährlich rund 100.000 Euro. „Durch die aus unserer Sicht notwendige Erweiterung um zwei Betten, erhöht sich somit auch der Eigenanteil. Um sterbenden Menschen mehr Unterstützung anbieten zu können, war dies dennoch der richtige Schritt“, sagt Kölsch.

Ein Hospiz sei ein besonderer Ort, nicht vergleichbar mit anderen Einrichtungen. Keine Masse, sondern ein familiäres Ambiente gepaart mit einer hohen Fachlichkeit müsse erzeugt werden. „Unsere Gäste wünschen sich Menschlichkeit und Wärme in einem geborgenen Umfeld. Das müssen wir unbedingt erhalten. Wir haben das Angebot für sterbende Menschen in dieser Region maßvoll erweitert, sind aber hierdurch nun umso mehr auf Unterstützung durch Spenden angewiesen“, so Kölsch. Auch der Förderverein des Evangelischen Hospiz Siegerland setzt sich seit 20 Jahren aktiv für die Einrichtung ein. „Wir sind sehr dankbar für die tatkräftige Unterstützung des Fördervereins, der ehrenamtlichen Mitarbeiter und der Bevölkerung. Ohne ihre Hilfe wäre diese Arbeit nicht möglich.“

Wer das Hospiz mit einer Spende unterstützen möchte, kann sich informieren unter www.diakonie-sw.de.

 

 

 

Quelle/Foto: Diakonie

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