Wundinfektionen erfolgreich vorbeugen

Dr. Markus Boller, Oberarzt für Unfall- und orthopädische Chirurgie im Diakonie Klinikum Bethesda in Freudenberg, stellt Hygiene-Sets vor, mit denen die Abteilung ihre Patienten vor Knie- und Hüftoperationen ausrüstet, um Wundinfektionen zu vermeiden.

Vorbeugung

Abteilung für Unfall- und orthopädische Chirurgie im Diakonie Klinikum Bethesda rüstet OP-Patienten mit Hygiene-Sets aus

Freudenberg. Wundinfektionen nach operativen Eingriffen an Knie und Hüfte senken – das ist für Ärzte und Pfleger des Diakonie Klinikums Bethesda in Freudenberg eine wichtige Angelegenheit. Deshalb rüstet die Abteilung für Unfall- und orthopädische Chirurgie ihre Patienten mit speziellen Hygiene-Sets aus, um die Bakterienzahl auf Haut und Schleimhäuten vor prothetischen Operationen zu senken. Denn: „Vor allem beim Einsatz von Knie- oder Hüftprothesen besteht ein Risiko, weil Keime sich gerne an Plastik und Metall ansiedeln und das Immunsystem es nicht schafft, dort eine Infektion zu bekämpfen“, weiß Dr. Markus Boller, Oberarzt für Unfall- und orthopädische Chirurgie.

Um diese Gefahr zu minimieren, erhalten Patienten im Bethesda vor einem chirurgischen Eingriff am Knie- oder Hüftgelenk ein Hygiene-Set. Darin enthalten sind Produkte wie unter anderem spezielle Desinfektionsmittel, Lösungen und Zahnbürsten. Diese wenden die Patienten fünf Tage lang selbstständig zu Hause an, nachdem sie über das richtige Vorgehen aufgeklärt wurden. Gesäubert wird der gesamte Körper inklusive Haare, Mund, Rachen- und Nasenraum, um multiresistente Erreger vor einer Operation effektiv zu beseitigen. Gemeint sind Keime, die kaum mit Antibiotika behandelbar sind und fast überall in der Natur vorkommen. Zu finden sind sie auf der Haut sowie im Nasen- und Rachenraum. Für gesunde Menschen sind diese Bakterien unschädlich. Ist ein Patient jedoch immungeschwächt oder gelangen die Erreger während einer Operation in den Körper, können schwerwiegende und sogar lebensgefährliche Komplikationen entstehen.

Nach den fünf Tagen werden den Patienten im Krankenhaus Abstriche entnommen. Dann wird untersucht, wie der Keimbefall auf dem Körper genau aussieht. „Fällt der Test negativ aus, kann die geplante OP durchgeführt werden“, so Boller.

 

 

 

 

Quelle: Diakonie

 

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