25 Jahre Häusliche Kranken- und Kinderkrankenpflege der DRK-Kinderklinik Siegen

Häusliche Kranken- und Kinderkrankenpflege der DRK-Kinderklinik Siegen versorgt seit 25 Jahren pflegebedürftige Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der Region in ihrem häuslichen Umfeld

Häusliche Pflege – da denkt man automatisch an die Versorgung von älteren, hilfsbedürftigen Menschen, die mit Unterstützung eines Pflege-dienstes in ihrem häuslichen Umfeld unterstützt und gepflegt werden. Bei Kindern geht man davon aus, dass dies insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern Aufgabe der Eltern ist und es dafür keine Pflegedienste gibt. Seit 1996, somit bereits 25 Jahre lang, gibt es eine Abteilung bzw. inzwischen gar ein eigenständiges Unternehmen, dessen Aufgabe darin besteht, Familien mit schwerkranken Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, in ihrem häuslichen Umfeld pflegerisch zu versorgen und zu unterstützen. Die Idee, einen ambulanten Kinderkrankenpflegedienst zu gründen, kam daher, dass die damals 6-jährige Patientin Anke seit ihrer Geburt auf der Intensivstation behandelt wurde und man es ihr ermöglichen wollte, trotz der notwendigen Dauerbeatmung mit der Familie zu Hause zu leben. Alle technischen Rahmenbedingungen für eine 24-Stunden-Intensivpflege wurden seitens der Beteiligten geschaffen, doch damit war es nicht getan. Auch ein entsprechendes Team mit intensivpflegerischen Kompetenzen musste erst aufgebaut werden. So konnte Anke als erste Patientin aus der Klinik ins häusliche Umfeld entlassen werden, in dem sie noch heute, 25 Jahre später, vom hochspezialisierten Team aus Pflege-kräften der DRK Häusliche Kranken- und Kinderkrankenpflege Siegen versorgt wird. Dank dieses Konzeptes konnte sie die Schule besuchen und geht mittlerweile in der AWO-Werkstatt in Deuz arbeiten.

Nach diesem ersten erfolgreichen Versuch, eine Intensivpflege aus dem klinischen ins häusliche Umfeld zu verlagern, wurde schnell klar, dass aufgrund der medizinischen Entwicklung immer mehr Bedarf für ein solch besonderes Pflegeangebot entstehen würde. Dabei fahren die Pflegekräfte nicht wie allgemein bei älteren Patienten üblich von Haus zu Haus, sondern eine Pflegekraft bleibt während der kompletten Schicht beim jeweiligen Patienten und begleitet diesen durch den Alltag.

Aktuell versorgen die rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DRK Häusliche Kranken- und Kinderkrankenpflege in einem Umkreis von rund 60 Kilometern um Siegen 16 Patienten, sieben Patienten davon sind 24 Stunden am Tag auf künstliche Beatmung angewiesen, 9 Patienten sind tracheotomiert (d.h. sie haben einen Luftröhrenschnitt mit Kanüle), viele von ihnen schwerst-mehrfach-behindert. Hinzu kommen immer zwei bis drei Personen, die im Rahmen von kurzen Einsätzen zu Hause versorgt werden: z.B. Kinder mit Kurzdarmsyndrom und parenteraler Ernährung oder Frühgeborene mit Magensonde. Hauptaufgabe ist hier die Anleitung, Unterstützung und Beratung der Eltern. Die jungen Menschen werden zwischen einer Stunde am Tag als Anleitung und Beratung bei Kindern mit Magen-sonde bis zu 24 Stunden zum Beispiel bei Langzeitbeatmung vor Ort versorgt.

Geschäftsführer Carsten Jochum ist beeindruckt, „dass sich dieses besondere Pflegekonzept so erfolgreich in der Region durchgesetzt hat. So konnten unsere Teams vielen betroffenen Familien helfen, den beschwerlichen Weg mit einem schwer kranken Kind aus der Kinderklinik ins gewohnte Zuhause zu gehen.“

„Diese ganz besondere Art der Pflege, acht Stunden für einen Patienten da zu sein, die enge Zusammenarbeit mit den Eltern, diese auch mal über Jahre hinweg, dass kann sich nicht jede Pflegekraft vorstellen. Manche ziehen hier die Arbeit im stationären Bereich vor“, so beschreibt Pflegedienstleiterin Susanne Solbach die Herausforderung, entsprechende Pflegefachkräfte für diese ganz spezielle, aber auch besonders wichtige Form der Versorgung zu finden. Bundesweit fehlen zurzeit ca. 40.000 Pflegekräfte. Die Häusliche Kranken- und Kinderkrankenpflege der Kinderklinik hat aktuell zwei langjährige Patienten, deren bestehende häusliche Versorgung aufgrund von Personalmangel gefährdet ist. Diese müssten dann vorübergehend wieder in stationäre Versorgungseinrichtungen umziehen. Zurzeit beschäftigt man rund 75 Mitarbeitende mit unter-schiedlichen Stellenanteilen (20% – 100%).

Auch wenn Anke, die erste Patientin von vor 25 Jahren gut versorgt ist, so warten doch immer wieder Patienten in der Kinderklinik auf dem Wellers-berg darauf, dass dank neuer Mitarbeiter neue Teams gebildet werden können, um die Intensivstation der Klinik Richtung Heimat verlassen zu können. Wer eine pflegerische Ausbildung hat und Interesse an einer neuen Herausforderung in dieser Form der Pflege hat, kann sich gerne an Susanne Solbach oder Angelique Badstübner unter 0271/2345-378 wenden.

Patient Wolfgang mit Kolleginnen aus dem Team als Symbolbild 25 Jahre DRK Häusliche Kranken- und Kinderkrankenpflege der DRK-Kinderklinik Siegen (Wolfgang sucht dringend Unterstützung für sein Team)
Patientin Anke mit Pflegekraft der HKKKP bei der Arbeit in der AWO
Patient Ahmad Omar in seinem Kinderzimmer mit Unterstützung durch eine Pflegekraft der DRK Häusliche Kranken- und Kinderkranken-pflege der DRK-Kinderklinik Siegen

Die DRK H(äusliche)K(ranken- und) K(inder)K(ranken)P(flege) an der
DRK-Kinderklinik Siegen – HKKKP:

Wir sind ein spezialisierter Pflegedienst für langzeitbeatmete Kinder und
Jugendliche mit 25-jähriger Erfahrung.

Die Kinderklinik ist Zentrum für Langzeitbeatmung mit einer speziellen
Intensivstation mit Wohncharakter („kinderinsel“).
Durch diese Aufstellung ist es uns möglich die Patienten

  • im häuslichen Umfeld,
  • in Schule und Werkstatt oder bei Freizeitaktivitäten,
  • in akuten Krankheitssituationen des Patienten auf der Intensivstation und
  • zur Diagnostik oder in Krisensituationen in der Kinderinsel fachgerecht zu betreuen.

D.h. dass wir die Patienten je nach Lebenssituation ambulant zu Hause
oder auch auf unserer Wohnstation (kinderinsel) versorgen können.
Es fehlen bundesweit zurzeit ca. 40.000 Pflegekräfte.
Wir haben im Schnitt immer 4-5 Stellen von ca. 50 Vollzeitstellen offen. Wir beschäftigen aktuell knapp 75 Mitarbeitende mit unterschiedlichen Stellenanteilen (20% – 100%). Dies wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen, da die Pflegebedürftigkeit in der Bevölkerung durch den demographischen Wandel weiter zunimmt.
Zudem wird durch den Gesetzgeber der Grundsatz „ambulant vor stationär“ zum Ausdruck gebracht. D.h. das ambulante Angebote stärker gefördert werden wie stationäre (was auch gut ist), dieser Ansatz das Problem des Fachkräftemangels aber „verschärft“, da wir hier eine 1:1 Betreuung haben, statt 2-3 Patienten pro Pflegekraft im stationären Bereich.
Intensivpflegedienste können ihr Personal nicht selber ausbilden, wir
benötigen für die Besetzung der Stellen eine ausreichend große Zahl an
Bewerbern, die im Krankenhaus ausgebildet wurden.
Die Zahl der Auszubildenden / Fachkräfte wurde in den vergangenen dreißig Jahren nicht zuletzt durch steigenden Kostendruck in den Krankenhäusern reduziert.
Von den ausgebildeten Kräften stehen für die ambulante Kinderkrankenpflege nur wenige direkt nach der Ausbildung zur Verfügung. Einige erst
nach Jahren mit kleinen Stellenanteilen, z.B. im Anschluss an die Elternzeit.
Die besondere Art der Pflege, 8 Stunden für einen Patienten da zu sein, die enge Zusammenarbeit mit den Eltern und das evtl. über Jahre hinweg, kann sich auch nicht jede Pflegekraft vorstellen. Viele ziehen hier die Arbeit im stationären Bereich und mit Kollegen zusammen in einer Schicht vor.

Einige vergleichen die Arbeit in einem Intensivpflegedienst mit der Arbeit auf einer Intensivstation (aufgrund der Beatmung). Hier besteht aber ein deutlicher Unterschied, da unsere Patientinnen und Patienten in der Regel keine akute Erkrankung mit schwierigen und sich rasch ändernden Beatmungssituationen haben, sondern die Beatmung schon im Krankenhaus so
gut eingestellt und angepasst wurde, dass hier in der Regel nur wenige
Veränderungen notwendig sind (und die wieder mit ärztl. Unterstützung).
In dem letzten Punkt haben wir vor allem durch unsere Informationspolitik
und durch Mundpropaganda unserer Mitarbeitenden schon erreicht, dass
sich auch Bewerber mit wenig Erfahrung in diesen Bereichen melden und
wir diese dann nach Einstellung entsprechend intern fortbilden können.
Susanne Solbach – (Gesundheits- & Krankenpflegerin) – Pflegedienstleiterin
Angelique Badstübner – (Gesundheits- & Kinderkrankenpflegerin) – stellvertretende Pflegedienstleiterin

Informationen zur DRK-Kinderklinik Siegen gGmbH:

Durch diese Aufstellung ist es uns möglich die Patienten

  • Die DRK-Kinderklinik Siegen gGmbH ist eine Einrichtung des Deutschen Roten Kreuzes.
  • „Wir wollen die Lebensqualität für Kinder und Jugendliche verbessern und sie mit ihren Familien in medizinischer, sozialer und persönlicher Hinsicht optimal versorgen.“
  • Wir sind eine hoch spezialisierte Fachklinik für Kinder- und Jugendmedizin, die jährlich etwa 6.000 Patienten stationär und rund 68.000 Patienten ambulant versorgt.
  • 144 Betten im stationären Bereich sowie 14 Plätze in der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
  • Über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Ärzte, Pflegekräfte, Psychologen und Therapeuten sorgen für ihre bestmögliche medizinische, pflegerische und therapeutische Versorgung.
  • Interdisziplinarität ist eine unserer Stärken. Denn unsere Kinderklinik ist mit ihrem umfangreichen Leistungsspektrum so breit aufgestellt, dass wir für nahezu jedes Krankheitsbild einen eigenen Spezialisten im Haus haben. Bei komplexen Erkrankungen können wir so jederzeit auch fachbereichsübergreifende Teams bilden, die unsere Patienten mit dem nötigen Know-how ganzheitlich betreuen. Für die optimale Versorgung einiger besonderer Krankheitsbilder, wie z.B. Lippen-KieferGaumenspalten, gibt es an unserer Kinderklinik sogar ein fest eingerichtetes Kompetenzzentrum.
  • Zum multiprofessionellen Team der DRK-Kinderklinik Siegen gehören Kinder- und Jugendärzte verschiedener Fachrichtungen, Kinderchirurgen und -anästhesisten, Kinder- und Jugendpsychiater, das Pflegepersonal, ein breites Spektrum an Therapeuten unterschiedlicher Fachrichtungen, Mitarbeiter des sozialen Dienstes, Seelsorger, Lehrer und Erzieher.


Die Lebensqualität für Kinder verbessern.
Das ist unser Auftrag

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